Zundelbergrunde

Die Wettervorhersage für den Sonntag, den 27. August, war denkbar schlecht. Ich habe mich dennoch dafür entschieden, die geplante Wanderung durchzuführen und vierzehn andere schlossen sich mir an. Am Parkplatz, unserem Startpunkt, stießen noch zwei weitere Wanderer aus Hausen dazu. Da sie Zundelbergkenner sind, brauchten wir keine Bedenken zu haben, uns zu verlaufen.

Wir kamen zunächst, leicht ansteigend, zum Gernstuhl (945m). Nur eine Person wagte es, auf der Sitzgelegenheit am Steilabhang Platz zu nehmen. Da der Wald vor kurzem gerodet wurde hatte man einen schönen Blick zum Karpfen und in die Baar. Weiter gingen wir auf der Hochfläche zur ehemaligen Pflanzschule, jetzt ist dort ein großer Platz mit zwei Grillstellen und vielen Bänken und einer Hütte, die leider nicht zugänglich ist. Da Grillen nicht angesagt war, setzten wir die Wanderung fort bis zur Zundelberghütte. Von dort machten wir einen kurzen Abstecher zum Drachenfliegerstartplatz. Hier hatte man eine gute Sicht auf Spaichingen mit den umliegenden Orten und auf den gegenüberliegenden Dreifaltigkeitsberg. Auf dem Zundelbergsteigweg ging es am Steinbruch vorbei bergab. Wir konnten einen Blick auf den Skihang werfen und auch auf den Mountainbike Trail, über den Sinn und Zweck dieser Anlage gingen die Meinungen auseinander. Auf diesem Weg im Gebiet Waldberg kamen wir an einem kleinen schlichten Kreuz vorbei, ohne Korpus und ohne Beschriftung. Dies ist ein Kleindenkmal zum Gedenken eines aus der Gefangenschaft entlassenen Soldaten, stammend aus Rottweil, der im Juli 1945 auf dem Heimweg vom Lager Tuttlingen am Zundelberg von französischen Besatzern erschossen und verscharrt wurde. Über den Thilo-Koch-Weg gelangten wir zurück zum Parkplatz.

Wir haben ein paar Regentropfen abbekommen, aber insgesamt gesehen war es eine schöne Wanderung. Nach dem Abschluss im Gasthaus Blume sah man nur zufriedene Gesichter.

Wanderführer Kurt Merkt